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Wie die Tageschau berichtet, wurde der IT-Dienstleister Collins Aerospace am Freitagabend (19. September) von Cyberkriminellen angegriffen. Daraufhin hatten die Flughäfen Berlin (BER), Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung. Teilweise kam es auch zu Verspätungen oder Flugausfällen. Nach Aussagen von Security-Spezialisten auf Social-Media-Plattformen erfolgte der Angriff auf die Multi-User-Umgebung des Flughafen-Dienstleisters für dessen System ARINC (Aeronautical Radio, Incorporated). Dort werden verschiedene Datenquellen verbunden, unter anderem für Check-in, Boarding und Gepäckabwicklung.
Nach dem Vorfall hat der BER die Verbindung zu seinen Systemen gekappt. Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) müssen dort Passagiere auch am Montag (22. September) noch immer mit längeren Wartezeiten rechnen. „An einigen Schaltern bildeten sich bereits am frühen Morgen erste Schlangen“, heißt es. Der Flugbetrieb ist demnach jedoch nicht betroffen. Das könne sich im Laufe des Tages aber noch ändern, heißt es weiter.
Der Flughafen-IT-Dienst teilte der dpa mit, man befinde sich in den letzten Zügen der nötigen Updates, die das System wieder voll funktionsfähig machten.
Weitere Meldungen zu Störungen
Auch in den ebenfalls betroffenen Flughäfen in Brüssel, London und Dublin sind die Auswirkungen des Cyberangriffs noch Tage später zu spüren. So hat der Flughafen Brüssel etwa die Fluggesellschaften beauftragt, die Hälfte der am Montag geplanten Abflüge zu streichen. Passagiere wurden zudem gebeten, zwei bis drei Stunden vor Abflug zum Flughafen zu kommen.
In London Heathrow hatten die Flughafenmitarbeiter laut dpa noch am Sonntag alle Hände voll zu tun, um zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können. „Noch am Nachmittag wies der Airport Passagiere auf seiner Website darauf hin, dass die Arbeiten zur Behebung des Störfalls beim Check-in anhielten“, so die Presseagentur. Der Großteil der Flüge könne aber wieder nach Plan stattfinden.
Der Flughafen der irischen Hauptstadt Dublin teilte ebenfalls am Sonntag mit, weiter an der Bewältigung der durch die technische Störung hervorgerufenen Probleme zu arbeiten. Bis in die Mittagsstunden hinein seien 13 Flüge gestrichen worden, heißt es im dpa-Bericht.
Der Tageschau zufolge hatte der Flughafen Münster/Osnabrück noch am Freitag schnell genug auf den Angriff reagiert und seine Systeme abgeschaltet, so dass der Betrieb nicht beeinträchtigt war.
Die Flughäfen Frankfurt, Hamburg, München und Zürich gaben an, nicht von der Cyberattacke betroffen gewesen zu sein. Der Betrieb laufe normal, es gebe keine Einschränkungen.
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