Managed SOC für mehr Sicherheit

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Als zentrale Einheit überwachen Fachleute im SOC die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Rund um die Uhr analysieren sie alle sicherheitsrelevanten Ereignisse in Echtzeit.

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Die Anforderungen an IT-Sicherheit haben sich in den vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. Während früher ein einfaches Passwort als Schutzmaßnahme genügte, sind heute mehrschichtige Sicherheitskonzepte erforderlich. Nur so können sich Unternehmen effektiv vor Cyberangriffen schützen.

IT-Infrastrukturen sind heutzutage nicht mehr nur auf das eigene Firmengelände beschränkt. Cloud-Dienste , hybride Netzwerke und globale Lieferketten haben das Risiko- und Bedrohungsumfeld stark erweitert. Unternehmensnetzwerke sind global vernetzt, Software wird in kurzen Zyklen aktualisiert, und Cyberkriminelle setzen auf immer ausgefeiltere Angriffstechniken.

Dies bedeutet, dass Firmen ihre IT-Sicherheitsstrategien kontinuierlich anpassen und weiterentwickeln müssen. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) wird dies zur Herausforderung, da sie oft nicht über die notwendigen Ressourcen oder Fachkräfte verfügen.

In dieser sich stetig wandelnden Bedrohungslage ist eines klar: Unternehmen können den Schutz ihrer IT-Systeme nicht mehr im Alleingang stemmen. Der Rückgriff auf externe Fachkenntnis bietet die Möglichkeit, ein hohes Sicherheitsniveau und wirksame Abwehrmaßnahmen gegen Cyberangriffe zu gewährleisten.

Regulatorischer Druck wächst – IT-Entscheider sind gefordert

Die gesetzlichen Anforderungen an die IT-Sicherheit steigen stetig. Die EU-NIS-2-Richlinie legt klare Sicherheitsstandards fest, die Unternehmen erfüllen müssen. Auch wenn nicht jede Firma direkt betroffen ist, steigt der Druck durch Partner und Kunden, erhöhte Sicherheitsanforderungen entlang der gesamten Lieferkette durchsetzen.

Laut Schätzungen werden in Deutschland rund 29.000 Organisationen direkt oder indirekt von NIS-2 betroffen sein. Dabei ist IT-Sicherheit längst nicht mehr nur eine Frage der Compliance – sie ist entscheidend für den Fortbestand eines Unternehmens. Ein Sicherheitsvorfall kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern nachhaltig erschüttern.

SOC: Eine Herausforderung für KMU

Viele moderne Sicherheitsframeworks verlangen ein Security Operations Center (SOC), das Bedrohungen in Echtzeit erkennt und abwehrt. Doch ein eigenes SOC aufzubauen ist für viele Unternehmen nicht realisierbar.

Ein SOC erfordert hoch qualifizierte Sicherheitsexperten, die rund um die Uhr Bedrohungen analysieren und darauf reagieren.

Für eine vollständige Abdeckung müssten mindestens zehn bis zwanzig Fachkräfte eingestellt werden – eine Herausforderung auf einem ohnehin angespannten Arbeitsmarkt.

Zudem sind erhebliche Investitionen in Technologie und Prozesse erforderlich, um die Sicherheit der IT-Umgebung zu gewährleisten.

Diese Anforderungen übersteigen die Möglichkeiten vieler KMU – und das Risiko, unzureichende Maßnahmen zu ergreifen, ist groß.

Von Prävention zur aktiven Erkennung von Angriffen

Traditionell konzentrierte sich IT-Sicherheit in der Vergangenheit auf die Prävention von Angriffen. Doch die Realität zeigt, dass es Angreifern immer wieder gelingt, Verteidigungslinien zu durchbrechen. Einmal im Netzwerk, bewegen sie sich oft monatelang unentdeckt. Dies liegt vor allem daran, dass viele Unternehmen keine effektiven Mechanismen implementiert haben, um Angriffe zu erkennen.

Das Problem: Frühzeitige Anzeichen für einen Angriff werden oft übersehen oder als Fehlalarm eingestuft. Beispiele dafür sind zu viele Log-Daten oder fehlendes Personal und mangelndes Wissen, um die Daten zu interpretieren. Die Folgen sind häufig gravierend – etwa, wenn ein Unternehmen erst durch die vollständige Verschlüsselung seiner Systeme bemerkt, dass es Ziel eines Cyberangriffs war.

Ein SOC kann genau hier ansetzen: Es erkennt Anomalien frühzeitig und ermöglicht schnelle Reaktionen, um Angriffe zu stoppen, bevor sie kritische Schäden anrichten. Als zentrale Einheit überwachen Fachleute im SOC die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Rund um die Uhr analysieren sie alle sicherheitsrelevanten Ereignisse in Echtzeit. Verdächtige Aktivitäten werden identifiziert, bewertet und – falls notwendig – direkt Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dabei geht es nicht nur um die Reaktion auf Angriffe, sondern auch um Prävention: Die kontinuierliche Analyse von Log-Daten hilft, Anomalien zu entdecken, bevor sie Schaden anrichten können.

Managed SOC: Eine praktikable Alternative für Unternehmen

Angesichts der hohen Kosten und des Fachkräftemangels ist ein Managed SOC (MSOC) für viele Unternehmen eine gute Lösung. Dabei übernimmt ein externer Sicherheitsdienstleister die Funktionen eines SOC und stellt eine durchgehende Überwachung sicher.

Die Vorteile eines Managed SOC im Überblick:

Schnelle Implementierung: Während der Aufbau eines internen SOC Jahre dauert, kann ein MSOC innerhalb weniger Tage angebunden werden.

Fachkräfte inklusive: Unternehmen profitieren von der Expertise hoch spezialisierter IT-Sicherheitsteams.

Kosteneffizienz: Ein eigenes SOC kostet Millionen – ein MSOC bietet eine vergleichbare Sicherheitsleistung zu deutlich geringeren Kosten.

24/7-Überwachung: Unternehmen erhalten eine durchgehende Sicherheitsüberwachung ohne interne Personalaufwände.

So finden Sie den richtigen SOC-Dienstleister

Nicht jeder Anbieter ist für diese Aufgabe geeignet. Ein qualifizierter Sicherheitsdienstleister sollte über Erfahrung in der Angriffserkennung und -abwehr verfügen. Die Fachleute des Anbieters sollten in der Lage sein, Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren und darauf zu reagieren. Anerkannte Sicherheitszertifikate (beispielsweise ISO 27001) sind ein Indikator dafür, dass ein Anbieter auch seine eigene Sicherheit ernstnimmt. Auch das Thema Datenschutz spielt eine zentrale Rolle. Hier lohnt sich der Blick auf den Standort des Anbieters.

Ein kompetenter Dienstleister sollte in erster Linie darauf bedacht sein, vorhandene Strukturen einzubinden, wo es möglich ist, und nicht noch vor dem ersten Blick auf das Netzwerk eine Sammlung neuer Produkte zur Anschaffung empfehlen. Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen sollten auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens abgestimmt und angemessen sein. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Unternehmen und Dienstleister ist essenziell, um verändernde Bedrohungen zu bewältigen und auch auf geänderte Anforderungen seitens des Kunden zu reagieren.

Lesetipp: Was Sie über Managed Security Services wissen sollten

IT-Sicherheit ist mehr als nur Technik – interne Prozesse sind entscheidend

Ein MSOC kann viel leisten – doch Unternehmen müssen auch intern die richtigen Strukturen schaffen, um von dieser Sicherheitslösung zu profitieren.

Dazu gehören:

Definierte Eskalationswege: Wer trifft Entscheidungen im Krisenfall? Welche Prozesse treten bei Sicherheitsvorfällen in Kraft?

Schnelle Reaktionszeiten: Sicherheitsvorfälle erfordern sofortige Maßnahmen – Verzögerungen können den Schaden erheblich vergrößern.

Schulungen und Awareness-Programme: Mitarbeiter müssen sensibilisiert werden, um Bedrohungen zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.

Lesetipp: Schulungen richtig managen

IT-Sicherheit als strategische Entscheidung

Für Sicherheitsmanager ist klar: IT-Sicherheit ist keine einmalige Investition, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Unternehmen, die frühzeitig in professionelle Sicherheitslösungen investieren, reduzieren nicht nur Risiken, sondern sichern langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Ein effektives IT-Sicherheitskonzept bedeutet, proaktiv zu handeln, Angriffe frühzeitig zu erkennen und Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu optimieren.

Die gute Nachricht: Unternehmen müssen diese Herausforderung nicht allein bewältigen. Mit den richtigen Partnern und einer strategischen Herangehensweise lassen sich auch hochkomplexe Sicherheitsanforderungen effizient umsetzen.

Fazit: Die Zukunft gehört den Unternehmen, die IT-Sicherheit als Priorität sehen.

Angesichts wachsender Bedrohungen und regulatorischer Vorgaben müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategie neu ausrichten. Ein Managed SOC kann dabei eine wirtschaftliche und effektive Lösung sein, um den Anforderungen gerecht zu werden.

IT-Sicherheit ist keine Kür – sie ist ein entscheidender Faktor für den geschäftlichen Erfolg. Unternehmen, die hier frühzeitig investieren, schützen nicht nur ihre Systeme, sondern auch ihre Zukunft. (jm)

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