Golden Dayz – shutterstock.com
Die Automobilbranche ist nach wie vor ein beliebtes Ziel für Cyberattacken. Ein Beispiel ist der kürzlich erfolgte Angriff auf den britischen Autobauer Jaguar Land Rover (JLR). Der Vorfall hat zu einem weltweiten IT-Ausfall mit schweren Störungen in der Produktion und im Verkauf geführt.
Eine aktuelle Umfrage von Diconium zeigt, dass das Problembewusstsein für Cyberrisken in der Branche hierzulande angekommen ist. Drei von vier Unternehmen aus dem Automotive-Sektor (75 Prozent) stufen die Gefahr durch Cyberangriffe als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein. Das Ergebnis basiert auf einer Befragung unter 200 deutschen Cybersicherheits-Experten und IT-Entscheidern aus der Fahrzeugindustrie.
Sorge vor Sicherheitslücken in der Cloud
Während andere Branchen vor allem Ransomware fürchten, sieht der Automobilsektor vor allem Cloud-Sicherheitslücken als großes Risiko (19,5 Prozent). Erst knapp dahinter folgen klassische Bedrohungen wie Ransomware- und Malware-Attacken (19 Prozent). Datenschutzverletzungen (16,5 Prozent) und KI-basierte Angriffsszenarien (14,5 Prozent) stehen ebenfalls weit oben.
Bemerkenswert: Schwachstellen in vernetzten Fahrzeugen (14 Prozent) werden in der Umfrage als letztes genannt. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Branche ihre Produkte für relativ sicher hält.
Geringes Vertrauen in eigene Abwehrkräfte
Allerdings gibt es wenig Zuversicht in die Fähigkeit, Angriffe auf Systeme und Infrastrukturen abwehren zu können: Nicht einmal die Hälfte der befragten Automotive-Unternehmen (47Prozent) glaubt an ihre Cyberabwehr. Dabei spielt die Unternehmensgröße eine Rolle: Je größer das Unternehmen, desto stärker ist das Vertrauen in die eigenen Schutzmaßnahmen.
Auf die Frage, woran besserer Schutz vor Angriffen scheitert, steht die mangelhafte Infrastruktur an erster Stelle (32Prozent). Darauf folgen der Mangel an geeignetem Personal (30 Prozent) und an passenden Prozessen (24Prozent).
Geplante Investitionen in die Sicherheit
Der Analyse zufolge wollen 46,7 Prozent der Automotiv-Unternehmen in bessere Bedrohungserkennung und Incident Response investieren. 42,7 Prozent planen Ausgaben für KI-gestützte Sicherheitsanalysen und 33,7 Prozent wollen Sicherheitsschulungen und Sensibilisierungsprogramme fördern. Ausgaben für sichere Fahrzeugarchitekturen und Over-the-Air (OTA)-Updatesysteme finden sich dagegen eher auf den hinteren Plätzen.
No Responses